Erst vor kurzem stolperte ich über den Begriff „Lifestyle-Business“ – ohne zu wissen, dass ich selbst eines betreibe. Heute möchte ich dir erklären, was sich dahinter verbirgt und wie du dir selbst ein Unternehmen aufbaust, dass sich an deinen Bedürfnissen orientiert. Dabei gehe ich auch auf mögliche Stolperfallen ein.
Lifestyle-Business – Was bedeutet das eigentlich?
Eigentlich steckt die Erklärung schon im Namen selbst: Ein Lifestyle-Business richtet sich nach deinem Lebensstil, also der Art und Weise wie du leben WILLST. Normalerweise ist es ja eher umgekehrt: Du suchst dir einen Job und organisierst dein Leben drumherum. Wenn wir den Spieß umdrehen, stehst DU SELBST im Mittelpunkt. Zuerst entscheidest du, wie du Leben willst und erst im zweiten Schritt schaust du, mit welchen Mitteln und auf welchen Wegen du das umsetzen kannst. Welche Möglichkeiten es gibt erfährst du etwas weiter unten im Beitrag. Fazit ist: Ein Lifestyle-Business gibt dir meist sehr viel mehr Freiheit als ein 9-to-5 Job.
Was sind die Vorteile eines Lifestyle-Business?
- Du bestimmst selbst über deine Arbeitszeit. Ob du zwei oder acht Stunden pro Tag arbeiten willst, liegt komplett in deiner Entscheidung. Natürlich auch, ob du vielleicht an diesem Tag gar nicht arbeiten willst :)
- Du entscheidest, an welchen Projekten du arbeiten möchtest. Du kannst jederzeit ein neues beginnen und ein altes auf Eis legen. Du kannst an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten – wann, wie, wo und mit wem du willst.
- Du setzt dir individuelle Ziele für dein Business. Wieviel Umsatz du machen möchtest, wie schnell (und ob) es wachsen soll, welche Märkte du erschließen willst usw.
- An erster Stelle steht dein Leben 1.0 – alles was du gerne machst bzw. was dir und körperlich und seelisch gut tut: Deine Familie, Freunde, Bewegung, Reisen, Musik machen, lesen usw. Drumherum planst du dann deine Arbeit. Wenn du z.b. jeden Tag Musik machen, deinen Garten pflegen und joggen gehen möchtest und den Nachmittag deinen Kindern oder Freunden widmest, bleibt dann ein gewisses Zeitkontigent für deine Arbeit übrig. Bei mir sind das effektiv ca. vier Stunden täglich – nicht viel, aber ausreichend. Ich lagere viele kleine Aufgaben aus (Buchhaltung, Kundenservice, teilweise Designservices) und habe dadurch mehr Zeit.
Und wie lässt sich das nun in die Realität umsetzen?
Am ehesten lässt sich ein Lifestyle-Business aufbauen, wenn du aus einer oder mehreren Quellen passives Einkommen beziehst. Das bedeutet, dass du nicht Zeit gegen Geld eintauschst, wie z.B. ein Freelancer mit einem bestimmten Stundensatz. Sondern du erstellst ein Produkt (Buch, Software, App, Ebook, Musikstück, E-Course, Blog mit Affiliate-Programmen usw.), von dessen automatisiertem Verkauf du regelmäßig Einnahmen erhältst. Ich erziele mehr als die Hälfte meines Einkommens durch Produkte, die ich einmal erstellt habe – z.B. meine Verlagsbücher, Onlinekurse und E-Books.
Für mich ist es entscheidend zum Glücklichsein, die größtmögliche Freiheit in meinem Arbeitsalltag zu haben. Nichts finde ich schlimmer als Termine und starre Listen. Meine To Do Liste wandelt sich täglich – ich schiebe Aufgaben einen Tag weiter, oder lösche sie ganz, schreibe dafür andere drauf usw.
Gerade mit Kindern finde ich diese selbstbestimmte Art zu Leben und zu Arbeiten ideal. Ich möchte jederzeit flexibel frei nehmen können, wenn eines der Kinder krank ist. Auch mal kurzfristig Urlaub nehmen können. All meine Ziele habe ich noch nicht erreicht. Bis zu meinem perfekten Arbeitstag ist es noch ein Stückchen – aber vieles habe ich bereits umgesetzt. Wichtig ist auch, Schritt für Schritt an die Sache ranzugehen. Eins nach dem anderen.
Doch Vorsicht: Tappe nicht in die Falle!
Es gibt jedoch auch einen negativen Aspekt beim Lifestyle-Business. Es lässt sich nicht nur nach unten gradieren (weniger Arbeit, mehr Leben), sondern auch nach oben. Viele finden es verlockend, mit „ein bisschen Mehraufwand“ immer höhrere Summen verdienen zu können. Das führt dazu, dass sie anstatt ihre Arbeitszeit zu reduzieren und mehr Zeit für schöne Dinge zu haben, immer mehr Arbeiten und damit ihre Gesundheit (und den Spaß an der Arbeit) aufs Spiel setzen. Nicht wenige Blogger haben nach einigen Jahren einen „Blogger-Burnout“ und nicht wenige Lifestyle-Unternehmer rackern sich 60 und mehr Stunden pro Woche ab.
Ich finde es extrem wichtig, seinen Lifestyle immer wieder zu hinterfragen – am besten alle paar Monate. Bin ich noch auf dem richtigen Kurs? Habe ich mich in etwas verrannt? Geht es mir gesundheitlich gut und leidet niemand in meinem Umfeld darunter, wie(viel) ich arbeite? Es mag mir nur so vorkommen, aber ich denke, dass Kinderlose eher Gefahr laufen in die Falle zu tappen. Bei ihnen ist der Tag fast komplett frei und ohne Verpflichtungen. Manchmal beneide ich sie dafür, dass sie soviele tolle Projekte umsetzen können – manchmal bin ich aber auch froh, dass ich durch meine Familie automatisch gebremst werde.
Vielleicht möchtest du an einem Tag lieber gar nicht arbeiten und dafür einen langen Spaziergang machen oder ein gutes Buch lesen. Gestehst du dir das zu? Oder bist du genauso getrieben wie viele andere? Dann betreibst du kein ausgeglichenes Lifestyle-Business mehr. Der Zwang zu arbeiten hat dich im Griff.
Beim Lifestyle-Business dreht sich allzu leicht alles um einen Selbst. Die Optimierung des eigenen Lebens. Man vergisst, über den Tellerrand zu schauen und das eigene und globale Umfeld im Blick zu behalten. Hier geht es vorallem um die Sinnfrage: Welche Bedeutung hat deine Tätigkeit? Sie ernährt dich und deine Familie und du kannst deinen Leidenschaften nachgehen – sehr schön. Doch da draußen gibt es viele Menschen und Projekte, die Unterstützung benötigen. Gutes zu tun und anderen zu helfen kann eine große Portion Sinn in das eigene Leben bringen und sollte daher ebenfalls Beachtung in deiner Planung finden. Ich will hier nicht missionieren – nur meine Gedanken und Erfahrungen teilen. Ich selbst empfinde große Glücksgefühle, wenn ich Organisationen und Projekte finanziell unterstützen kann, die mir am Herzen liegen. Wenn die Kinder später aus dem Haus sind, möchte ich mich auch gemeinnützig engagieren.
Wie kannst du dir ein „echtes“ Lifestyle-Business aufbauen?
- Erstmal solltest du dir darüber klar werden, wie du überhaupt leben möchtest. Wo deine Prioritäten liegen, wie dein idealer Arbeitstag aussehen soll und was du im Leben erreichen möchtest. Einen Fragebogen hierfür findest du im Beitrag Der perfekte Arbeitstag. Lege fest, wieviele Stunden pro Tag du welcher Tätigkeit nachgehen möchtest. Wieviel soll davon reine Arbeit sein und wieviel Leben 1.0? Achte hierbei vorallem auf ein sehr ausgeglichenes Verhältnis! Deine eigene Gesundheit & Familie sollten an oberster Stelle stehen.
- Dann überlegst du dir, welche Art von Arbeit dazu passen würde. Wo liegen deine Leidenschaften und Talente? Welche Stärken könntest du zu Geld machen? Welches Wissen kannst du Menschen anbieten, für das sie dich bezahlen würden?
- Kreiere dein(e) Produkt(e). Am Anfang sollte immer ein Blog stehen (ja, auch wenn das abgedroschen klingt). Hier kannst du dich und dein Wissen präsentieren und einen guten Ruf aufbauen, bevor du dann deine eigenen Produkte verkaufst. Wie du einen erfolgreichen Blog aufbaust und damit Geld verdienen kannst, erfährst du z.b. in meinen Ebooks.
- Wenn dein Lifestyle-Business erstmal läuft (das kann 1-2 Jahre dauern) kannst du deine Arbeitszeit reduzieren. Lagere Aufgabenbereiche aus, die dich nicht 100%ig erfüllen oder dir Zeit rauben. Konzentriere dich auf das, was du gern tust – sowie natürlich auf deine eigene Gesundheit und das Gleichgewicht von Leben 1.0 und Arbeit.
- Hinterfrage in regelmäßigen Abständen dein Lifestyle-Business. Bist du noch auf dem richtigen Kurs? Wo musst du eventuell Anpassungen vornehmen? Hat deine Tätigkeit einen Sinn für dich und andere Menschen? Schaust du öfter mal über den Tellerrand – wie du anderen helfen und etwas von dir geben kannst?
Das sind natürlich erstmal nur die groben Züge. Ein Lifestyle-Business braucht viel Zeit zum Nachdenken im Vorfeld und für den Aufbau. Ein paar weitere Tipps verlinke ich dir unter dem Beitrag. Vielleicht sollte ich darüber mal ein ausführliches Buch schreiben? Was meinst du?
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